WERK
Ich begann zu malen. Es kam plötzlich, als wäre es aus den Tiefen meines Inneren hervorgesprungen, als hätte ich es befreit. Zum ersten Mal malte ich abstrakt. Das war ich, der sich selbst brauchte. Nur ich konnte mir helfen.
Ich malte abstrakt, brachte meine Emotionen und schwankenden Gefühle aufs Papier. Ich suchte nach Antworten auf meine Fragen, und meine Gemälde halfen mir dabei. Sie gaben mir Struktur. Eine Frage nach der anderen konnte ich nun angehen, mich auf jedes Bild konzentrieren und dabei auf das Wesentliche reduzieren. Dieses Reduzieren – ich lerne es, und es tut gut.
Mir wurde klar, warum ich plötzlich mit der abstrakten Malerei begann: Abstrakte Kunst reduziert sich auf das Wesentliche. Und so konnte ich den Wert des Ganzen begreifen.
Was mich besonders erfreut hat, ist, dass meine Gemälde auch mit anderen Menschen in einen Dialog treten. Ich erkannte, dass ich in meine Werke nicht nur meine eigenen emotionalen Zustände projiziere, sondern auch die der Menschheit. Jedes Gemälde spiegelt etwas Universelles wider, und doch ruft es in jedem Betrachter eine ganz persönliche emotionale Resonanz hervor.
BIOGRAPHIE
Elias Kontozamanis wurde 1990 in Luzern geboren und verbrachte seine frühen Jahre sowohl in der Schweiz als auch in Österreich. Seine Mutter ist Österreicherin und sein Vater kommt aus Griechenland, was seine kulturelle Identität prägte. Später entschieden sich seine Eltern, nach Griechenland zu ziehen, wo Elias den Grossteil seiner Kindheit und Jugend verbrachte. Dort wuchs er auf dem Land auf, inmitten der Natur, gemeinsam mit seinen drei Brüdern.
Die Natur spielte in Elias’ Leben von klein auf eine zentrale Rolle. Nach der Schule verbrachte er mit seinen Brüdern so viel Zeit wie möglich draussen, erkundete die Umgebung auf ihren Exkursionen und genoss das Leben im Freien. Besonders die Nächte unter dem klaren Sternenhimmel und das Tauchen im Meer prägten seine Kindheit. Schon bevor Elias und seine Brüder richtig laufen konnten, brachte ihre Mutter ihnen das Schwimmen bei – und Elias entwickelte eine besondere Verbindung zur Tiefe des Meeres, in der er sich fast wie in einer anderen Welt bewegte.
Seine Faszination für die Natur beschränkte sich nicht nur auf das Meer. Auch die alpine Landschaft hinterliess bei Elias einen tiefen Eindruck. Jeden Winter besuchte er mit seiner Familie die Grosseltern in Österreich, und die imposante Bergwelt regte ihn zum Nachdenken an. Die Berge, die für ihn Geschichten der Erdgeschichte erzählten, weckten in ihm ein Bewusstsein für die Kräfte der Natur und den Kosmos, das ihn sein Leben lang begleitete.
In der Schule zeigte Elias besonderes Interesse für die Naturwissenschaften, wo er seine Neugier auf die Zusammenhänge in der Natur vertiefen konnte. Nach dem Abschluss entschied er sich zunächst für ein Architekturstudium in Innsbruck. Doch nach vier Semestern spürte er, dass dies nicht sein Weg war, und wechselte zur Militärakademie in Griechenland, wo er zum Hubschrauberpiloten ausgebildet wurde. Beim Fliegen entdeckte er eine neue Dimension der Freiheit, die ihn an seine Erlebnisse unter Wasser erinnerte – nur dass er nun die Welt von oben beobachten konnte.
2019 kehrte Elias schliesslich in seinen Geburtsort zurück, in die Schweiz. In der Natur der Alpen und den Wäldern fand er zu sich selbst und entschloss sich, eine Ausbildung zum Forstwart zu machen. Anschliessend begann er ein Studium der Waldwissenschaften in Bern, wo er heute lebt.
Die Malerei war schon immer ein ständiger Begleiter in Elias' Leben, doch Ende 2023 begann er, sich intensiver mit der abstrakten Kunst auseinanderzusetzen. Er suchte im Malen Antworten auf innere Fragen und fand dadurch einen Weg, sich selbst besser zu verstehen. Seine ruhige, geduldige Art und seine von Naturwissenschaft und Philosophie geprägte Denkweise spiegeln sich in seinen Gemälden wider. Elias möchte mit seiner Kunst die Sinne der Menschen anregen und ihre Wahrnehmung für den Kosmos erweitern.
22.09 - 03.11.2024. Ausstellung "Antworten auf innere Fragen" in der Kunstkeller Konstanz Galerie
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